Das lived/space/lab der Universität der Künste Berlin befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen den gebauten Räumen einer Stadt und dem gelebten Raum ihrer Bewohner.
Während man gebaute Dinge wie Häuser, Straßen und Plätze vermessen, abbilden und beschreiben kann, ist das Leben, das sich darin abspielt, vielfältig und nahezu unsichtbar – und doch von entscheidender Bedeutung für den spezifischen Charakter, die Identität und die Lebensqualität eines Quartiers.
Im Seminar „STADT (ER)FINDEN“ geht es darum, dieses Unsichtbare im Stadtumbaugebiet Frankfurter Allee Nord sichtbar zu machen, damit es zur Grundlage weiterer Erfindung und künftiger Planung werden kann.
Zu diesem Zweck haben EXTERNE, die derzeit an der UdK Architektur, Visuelle Kommunikation oder Bildende Kunst studieren, Teams mit EXPERTEN, die schon lange im Stadtteil leben oder arbeiten, gebildet.
In ausführlichen Interviews und langen Stadtspaziergängen wurden zahlreiche Orte entdeckt, beschrieben und aufgesucht, die für das Gebiet und seine Entwicklung von Bedeutung sind oder sein könnten.
Gefragt waren dabei nicht nur REPRÄSENTATIVE ORTE und Sehenswürdigkeiten, sondern auch BIOGRAFISCHE ORTE, die mit der eigenen Wohngeschichte zusammenhängen und sogar UTOPISCHE ORTE, die es hier (noch) nicht gibt. Die Erkundungen förderten differenzierte Qualitäten von bekannten und weniger bekannten Stadträumen zu Tage.
So entsteht eine etwas andere Karte des Stadtteils, in der junge und alte, weibliche und männliche, verwurzelte und zugereiste, kritische und bestätigende Stimmen zu Wort kommen: Hier, vor Ort, geht das „Finden“ ins „Erfinden“ städtischer Räume über und regt im Idealfall auch andere Menschen dazu an, „eigene“ Orte zu entdecken und sich für deren Entwicklung zu engagieren.
Seminarleitung: Dr. Saskia Hebert
Tutor: Clemens Vogel