CW01+02 Arbeitsorte

C: Und Ihr täglicher Arbeitsweg – jetzt haben Sie ja eigentlich zwei – einmal in die Normannenstraße und der andere ist ja im Prinzip –
W: …kurz, am anderen Straßenende. {…} Meine Frau arbeitet auch nicht weit weg  – sie arbeitet hier im KEH (Anmerkung: evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge) –, aber manchmal ist es auch gut, wenn man mal hier rauskommt.
C: Ist es dann Absicht, sich Punkte zu suchen, um längere Wege zu erzeugen?
W: Ja, nicht in der Dorfstruktur bleiben, das haben wir schon immer so gelegt. Das Einzige, was mir immer wichtig war und meiner Frau auch: kurze Arbeitswege. Das hängt einfach damit zusammen, dass wir gesagt haben: Ein kurzer Arbeitsweg ist wichtig, um den Rahmen des Freizeitfaktors größer zu gestalten.
Also für uns käme nie in Frage, zum Beispiel in Mahlsdorf ein Haus zu bauen und hier zur Arbeit hin zu fahren.  Also wenn ich mir vorstelle, das wär wie bei Arbeitskollegen, die eine Stunde hier her und eine Stunde zurück brauchen: Wenn man sich dann mit ihnen unterhält, dann merkt man, dass ihre Struktur eigentlich noch enger ist als meine mit meinem Kiez hier. Weil sie ja eigentlich nur diese Wege kennen und keine Zeit mehr bleibt für Freizeit.
Und deswegen war es uns immer wichtig, in Arbeitsnähe zu wohnen. Deswegen wohnen wir ja auch hier. Es war nie ein Gedanke, weit weg zu ziehen vom Arbeitsplatz.
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