03 Lichtenberg durch alle Zeiten

03 Lichtenberg durch alle Zeiten

LICHTENBERG DURCH ALLE ZEITEN

von Belen de Pedro und Albane de la Villegeorge

Lokale  Expertin: Dagmar Fritzsche

Frau Fritzsche lebt schon immer in Lichtenberg. Sie ist jetzt 65 Jahre alt und könnte wohnen, wo sie möchte, aber ihr gefällt Lichtenberg sehr und sie hat nicht vor, in der Zukunft umzuziehen.Ihr Vater stammt auch aus Lichtenberg, und seine Frau, die aus dem Westen kommt, ist mit ihm hier hergezogen, um eine Familie zu gründen. Frau Fritzsche hat auch in Lichtenberg geheiratet, aber hat sich später scheiden lassen. Deswegen erweckt das Rathaus Lichtenberg, wo das ganze passiert ist, viele Erinnerungen. Frau Fritzsches Tochter lebt heute in einer kleinen Stadt in West-Deutschland. Ihr gefällt Lichtenberg nicht so sehr, und sie könnte sich nicht vorstellen, dort zu leben; so wie ihre Mutter nie in dieser Stadt wohnen würde. Heute ist sie in politischen Fragen im Bezirk sehr engagiert und deswegen eine perfekte Expertin gewesen.

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Wir haben einen Spaziergang mit Frau Fritzsche gemacht, wo wir Aspekte der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Lichtenbergs entdeckten.

Vergangenheit

Wir haben den Spaziergang mit dem Stasi-Areal angefangen: hier hat sich Frau Fritzsche direkt an die Zeit erinnert, wo sie dieses Gebiet nicht betreten durfte. Eigentlich gefiel ihr das Leben in der DDR gut: es gab Disziplin, alle hatten Arbeit…Das einzige Mal, wo sie richtig gefühlt hat, dass es eine Diktatur war, ist gewesen, als der Vater ihrer Mutter im Westteil von Berlin starb: es gab keine Möglichkeit, zu seiner Beerdigung zu gehen. Sonst hatte sie nie das Bedürfnis, den Bezirk zu verlassen.  Nach Frau Fritzsches Meinung haben, nur Künstler, die reisen wollten und ärzte, die weitere Medikamente brauchten unter der Diktatur gelitten.

Gegenwart

Frau Fritzsche findet es schade, dass alle einen so schlechten Eindruck von der DDR haben.

«Wir vermissen die Disziplin, die wir in der DDR hatten. Wenn man heute die Jugendlichen anguckt: Alle wachen erst um zwölf auf…»

Heute versucht sie, das Leben in Lichtenberg zu verbessern. Im Bezirk können alle mitreden, um physische oder politische Veränderungen zu erreichen.

Zukunft

Frau Fritzsche hat uns von verschiedenen Projekten erzählt, die das Bezirksamt gerne durchführen möchte. Sie nimmt nämlich daran Teil und hilft, solche Entscheidungen zu treffen. Weil die Berliner Bevölkerung immer älter wird, unterstützt der Bezirk ein Wohnprojekt, wo Jugendliche und ältere Menschen zusammen leben und sich gegenseitig behilflich sein können. Außerdem gibt es Projekte, um die Parks neu zu gestalten und besser zu beleuchten. Der Alte Friedhof in der RuschestraBe, der jetzt als Park gilt, gefällt ihr besonders gut. Aber in der Nacht ist es immer ein bisschen gruselig, in einem Friedhof spazieren zu gehen, besonders mit zu wenig Licht.

 

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Kreispanorama des Interventionsortes

Zum Objekt

Wir würden deshalb gerne eine Art Hängematte aus Schnüren bauen, am Eingang des Friedshofs, um Neugierige anzuziehen.

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Bau der Hängematte

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Belen de Pedro und Albane de la Villegeorges

Sind zwei Erasmus-Studentinnen der Udk, im Studiengang Architektur. Belen kommt aus Barcelona (Spanien) und Albane aus Paris (Frankreich). Deswegen kennen wir nicht genau die Vorurteile, die einige Berliner offenbar über Lichtenberg haben. Es war also besonders interessant, alles durch Frau Fritzsches Ansicht zu hören.