06 Guerilla Picknick

06 Guerilla Picknick

GUERILLA PICKNICK

von Bruno Torres und Jacob Fisher

Lokale Experten: 

Ralf
50, BEHINDERTENTRANSPORTfAHRER
Eine Institution im Stadtteil

Jenny
11, Schulmädchen aus Marzahn
Mag Ballett, Hip-HOP und
unseren Frischkäse

Udo
~30, Feuerwehrmann,
Hat einen Leguan (Gonzo) als Haustier
und mindestens genausoviel Muster auf seiner Haut wie Gonzo

Peter
~40, Teilzeitfliesenleger,
Dauerfahrradfahrer,
Vater, Froh seiner Ex-Frau keinen Unterhalt zu zahlen

Detlef
~55, Dauereinkäufer
Dauerskeptisch

Der Plastikpapagei
~?, Der treuste aber leisteste Begleiter durch das Picknick

 

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Wir haben uns für ein Guerilla-Picknick auf einer Verkehrsinsel entschieden, bei dem sich die vorbeilaufenden Menschen als Experten zu uns setzen können.

Als wir am Ort unseres Picknicks ankamen, fanden wir einen Plastikvogel vor, der auf einer öffentlichen Sitzbank lag. Der Vogel war der Glücksbringer unseres Picknicks. Kurz nachdem wir begonnen hatten zu picknicken, lief ein älterer Mann mit einem Kind an uns vorbei. Der Mann hieß Ralf, war fünfzig Jahre alt, und fragte uns, ob wir ein neu eröffneter Straßenimbiss seien. Wir erzählten ihm von unserem Projekt und luden ihn und seine Begleiterin Jenny, ein elfjähriges Schulmädchen, zum Picknick ein.

Ralf erzählte uns, dass Lichtenberg der flächenmäßig größte Bezirk Berlins sei. Der Stadtteil erstrecke sich sogar über das Gebiet jenseits des Bahndammes. Ralf wohne hier schon sein ganzes Leben lang und kenne sich im Bezirk gut aus. Als sein Bekannter Detlef mit einer Einkaufstüte an uns vorbeilief, grüßte er ihn. Detlef wollte sich weder zu uns setzen noch fotografieren lassen. Obwohl er zu seiner Frau zum Mittagessen musste, ging er schnell nochmal einkaufen. Einen Moment später tauchte Udo, ein tätowierter Feuerwehrmann, neben uns auf und zeigte uns seinen Leguan. Beide ließen sich für ein Familienfoto mit uns fotografieren. Udo musste mit seinem Leguan zum Tierarzt, weshalb er nicht lange bei uns bleiben konnte. Ralf scheint im Stadtteil weithin bekannt zu sein, zumindest unter denen, die an unserem Picknickplatz vorbeikamen. Als Udo gegangen war, gesellte sich Peter, ein Fahrradfahrer, zu uns. Peter wollte ebenfalls nicht fotografiert werden. Er blieb als Einziger bis zum Ende des Picknicks und erzählte uns viel von seinem Sohn und seiner Exfrau. Er scheint realtiv froh zu sein, aufgrund seines geringen Einkommens seiner Exfrau keinen Unterhalt zahlen zu müssen und findet es absurd, eine Geldstrafe bekommen zu haben, weil er mit seinem Sohn an der Spree Enten füttern war.

Die Bushaltestelle gebe es auf dieser Verkehrsinsel seit einem Jahr, sagte uns Ralf. Davor befand sich hier ein Altglascontainer, der nun auf einem Recyclinghof in der Nähe stehe, weshalb die meisten Nachbarn ihren Müll nicht mehr trennen würden. Die Straßenbahn fahre rasant von der Fanningerstraße um die Ecke in die Gudrunstraße.
Seitdem es die Bushaltestelle gebe, kontrolliere das Ordnungsamt die Parkplätze. Fußgänger gebe es nur wenige, da viele Anwohner ein Auto hätten. Die meisten Anwohner seien ältere Menschen. Sie hätten hier im Kiez unmmitelbar erreichbare Einkaufsmöglichkeiten. Man könne hier den Fluglärm aus Schönefeld hören.

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Das Objekt

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Die Hocker der Teestation verpacken die Bank

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Das ‚Innere‘ der Teestation und die Anleitung, Aufbau und Nutzung

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Bruno Torres und Jacob Fisher

Jacob (27), ArchitekturStudent, 11.Sem Lebt in Berlin seit er 16 ist und hat trotz seiner langen Zeit hier durch das Projekt eine neue Perspektive auf Berlin und seine Bürger bekommen

Bruno (22), Architekturstudent, 6.Sem lebt seit 3 jahren in berlin und hat sich vor allem über das interesse von ralf  und Jenny an unserem Essen erfreut.